Schneverdingen, Heidekreis (ssc) Am vergangenen Mittwochabend fand die offizielle Übergabe zwei neuer Fahrzeuge für die Ortsfeuerwehr Schneverdingen statt.
Aufgrund der Corona-Regeln wurde nur ein kleiner Kreis an Gästen eingeladen. So begrüßte die Bürgermeisterin Meike Moog-Steffens den Schneverdinger Ortsbrandmeister Michael Röbbel mit seinem Stellvertreter Jürgen Lühmann, den Stadtbrandmeister Gerd Bürger, seinen Stellvertreter Andre Krampe, Abschnittsleiter Nord der Feuerwehr Heidekreis Matthias Meyer, Teile des Schneverdinger Stadtkommandos, Mitglieder des Schneverdinger Ausschuss für öffentliche Sicherheit und Feuerschutz und der Verwaltung sowie die lokale Presse.
„Nach langer Wartezeit können in diesem Jahr zwei neue Fahrzeuge an die Ortsfeuerwehr Schneverdingen übergeben werden“ begann Bürgermeisterin Meike Moog-Steffens Ihre Rede. Wie bei jeder Fahrzeugbeschaffung gab es im Vorfeld eine enge Zusammenarbeit und Abstimmungsgespräche zwischen Feuerwehr und der Stadtverwaltung.
Altersbedingt mussten zwei Fahrzeuge der Ortswehr ausgesondert werden. Zum einen ein Löschgruppenfahrzeug 8 (LF8), welches nach einer Dienstzeit von 30 Jahren in den verdienten Ruhestand geht. Das LF8 stand in seiner Laufbahn u.a. als Fahrzeug für die Grundausbildung in Soltau zur Verfügung und gehörte dem Feuerwehrfachzug „Atemschutz/Strahlenschutz“ der Kreisfeuerwehr Heidekreis Nord an. Neben zahlreichen Einsätzen war das LF8 auch Teil vieler Feuerwehrwettkämpfe.
Zum anderen ist das Löschgruppenfahrzeug 16 mit Tragkraftspritze (LF16-TS) abgegeben worden. Mit einem beachtlichen Alter von 36 Jahren endete nun die aktive Dienstzeit des Oldtimers in Schneverdingen. Wurde das LF16-TS einst vom Bund für den Katastrophenschutz beschafft, ging es im Jahr 2009 in den Besitz der Stadt Schneverdingen über. Bis zuletzt wurde das Fahrzeug bei größeren Einsätzen zur Wasserförderung mit seiner Leistungsstarken Frontpumpe eingesetzt.
Nach gut eineinhalb Jahren Wartezeit konnte das Hilfeleistungslöschfahrzeug 20 (HLF20) in Dienst gestellt werden. Das neue Fahrzeug mit Fahrgestell der Firma Iveco und Aufbau der Firma Magirus ist sowohl bei Brandeinsätzen als auch bei technischen Hilfeleistungen einsetzbar und wird zukünftig das erstausrückende Feuerwehrfahrzeug sein. 2000 Liter Wasser und 200 Liter Schaummittel, sowie ein neuer Rettungssatz mit Schere, Spreizer und Rettungszylindern sind an Bord.
Beim neuen Mannschafttransportwagen (MTW) handelt es sich um einen Mercedes-Benz Sprinter mit Aufbau der Firma GSF. Der MTW hat ein zulässiges Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen und darf so mit einem PKW-Führerschein gefahren werden. Nicht nur der eigentliche Mannschaftstransport oder für Fahrten der Jugendfeuerwehr sollen damit durchgeführt werden, sondern im Brandeinsatz auch der Atemschutzüberwachung zur Verfügung stehen.
Ortsbrandmeister Michael Röbbel freute sich: “Heute ist ein guter Tag für die Ortsfeuerwehr Schneverdingen, an dem wir gleich zwei neue Fahrzeuge übergeben bekommen.“ Röbbel lies die Historie der beiden Vorgänger, LF8 und LF16-TS, nochmal kurz Revue passieren. So war es die gute alte Technik, die uns nie im Stich gelassen hat. Zuletzt eingesetzt wurde das LF16-TS mit seiner Frontpumpe bei einem Großbrand im Schneverdinger Stadtgebiet.
Ein großer Dank ging an die Politik und die Stadtverwaltung, die den Weg frei für die Beschaffung gemacht hatten.
So wurden mit dem HLF20 und dem MTW zwei Fahrzeuge übergeben, die auf dem neuesten Stand der Technik sind. Besonders hervorzuheben beim HLF20 ist, dass sich bereits während der Anfahrt zu einem Einsatz vier Einsatzkräfte gleichzeitig mit Atemschutzgeräten ausrüsten können, um an der Einsatzstelle Zeit einzusparen.
Der MTW soll vor allem der Atemschutzüberwachung zur Verfügung stehen, so kann auch bei schlechtem Wetter die Dokumentation im trockenen erfolgen.
„Moderne Fahrzeuge und Ausrüstung zeigen aber auch den Kameradinnen und Kameraden, dass ihr Engagement und ihre Hilfe, die von den Freiwilligen Feuerwehren unentgeltlich geleistet wird, von der Stadt, dem Rat, der Verwaltung und nicht zuletzt von den Bürgern in Schneverdingen respektiert und anerkannt wird“, so Röbbel.
Der Ortsbrandmeister richtete ein besonderes Dankeschön an die Mitglieder der Ortsfeuerwehr Schneverdingen, so ist es eben nicht normal, in der heutigen Ellenbogengesellschaft, in der in weiten Teilen auch Egoismus herrscht, für andere da zu sein.
So gibt es auch nicht nur die spektakulären Einsätze die in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden, sondern auch Ölspuren, Türöffnungen, Brandsicherheitswachdienste oder immer wieder Fehlalarme bei Brandmeldeanlagen.